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Junges Wetter

Engel auf zwei Rädern – Biker kämpfen gegen Missbrauch und Kinderpornos

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Sie sehen aus wie die ganz harten Jungs – haben in Wirklichkeit aber ein großes Herz, das sie gern für einen guten Zweck kämpfen lässt. Der gemeinnützige Verein B.A.C.A.A. (Biker gegen Kinderpornographie und Missbrauch) setzt sich für Betroffene ein und leistet durch Informationskampagnen einen wertvollen Beitrag zur Prävention. Einer der ehrenamtlichen Mitstreiter ist der Wetteraner Dirk Wehner. Er stand dem Wetter Magazin Rede und Antwort.

Der Dorf-Reporter vom Wetter Magazin hat die Leute vom Verein – eher zufällig – vor einem Jahr beim zweiten Oldtimertreffen kennengelernt. Damals hatten die freiwilligen Helfer Rundfahrten für Kinder auf obercoolen Trikes veranstaltet und so Geld in die Vereinskasse gebracht. „Das ist eine ganz typische Veranstaltung für uns“, sagt Dirk Wehner. „Wir gehen gern zu solchen Festen, solange wir keine Standgebühr oder ähnliches zahlen müssen. Schließlich wollen wir, dass jeder Cent unseren Projekten zugute kommt.“ So war es dann auch Ehrensache, dass auch beim diesjährigen Oldtimertreffen wieder ordentlich Programm gemacht wurde. Da sich aus organisatorischen Gründen keine Rundfahrten machen ließen, entschied man sich zu einem Aktionstag in Zusammenarbeit mit dem bekannten Tätowierer „Orbit Voodoo“. Der war gleich Feuer und Flamme und erklärte sich bereit, den ganzen Tag für den guten Zweck zu arbeiten. Dem Plan schlossen sich auch Lissy Herzog von EVENT + BACKSTAGE – MASSAGEN, Geraldine Sue, Ali Torun vom Ceyda Grill und Sarinas Herzblut (Edelstahl-Schmuck) an. Insgesamt kamen an diesem Tag mehr als 1.700 Euro zusammen.

Der Verein fördert ausgesuchte Projekte, die durch den Staat nur unzureichend unterstützt werden. In NRW wurden in den letzten Jahren etwa 27.000 Euro eingesammelt und weitergeleitet. Zu den geförderten Projekten und Einrichtungen gehören Frauenhilfeeinrichtungem, Jugendhilfeträger und freie Helfer wie zum Beispiel die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück die auch hier im Ruhegebiet durch ihre Theaterstücke „Die große Nein Tonne“ oder „Mein Körper gehört mir“ bekannt ist. „Grundsätzlich gilt“,  so Wehner „wir schütten alle Spenden zu 100 Prozent wieder aus. Die wenigen eigenen Kosten werden durch Mitgliederbeiträge und Fördermitgliedersbeiträge getragen.“

Viel wichtiger als die finanzielle Förderung ist dem Verein der Umgang und der Kontakt zu den Betroffenen. In vielen Fällen müssen die Betroffenen bis zu sieben Personen ansprechen bevor ihnen geglaubt wird. Dann kommt der Kontakt zu den Behörden bis hinzu Gerichtsverhandlungen die Konfrontation mit dem Täter und die Nacharbeitung des Traumas. „Überall hier versuchen wir eine Hilfestellung zu geben und stehen mit Rat und Tat zur Seite. Entscheiden was passiert muss allerdings der Betroffene selbst. Wir sind dafür da, dass dem Betroffenen geglaubt wird. Und immer wieder stellt sich die Frage „Wie soll man vertrauen wenn man der eigenen Familie nicht mehr vertrauen mag?““ Wichtig ist dem Verein aber auch klarzustellen, dass er ganz sicher nicht für die Bestrafung der Täter zuständig ist. „Was wir aber ganz sicher nicht tun, ist den Tätern auf die Nase hauen. Den Job erledigt die Justiz. Die Faust in unserem Vereinslogo steht für das Durchbrechen der Mauer des Schweigens. Eben jener Mauer, die den Opfern solcher Verbrechen oft jahrelanges Leid bedeutet hat.“

Wie kann man die „Engel auf Rädern“ denn erreichen? Am einfachsten wohl über die Internetseite www.bacaa.de. Dort gibt es auch einen „Notfall-Button“ über den man Kontaktinformationen erhält. Ausserdem ist der Verein bei facebook zu finden.

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Sind die von dem Verein überhaupt seriös oder arbeiten die womöglich mit verbotenen Motorrad-Gangs zusammen? Der Verein distanziere sich ausdrücklich von Kriminellen, sagt Wehner. „Wir engagieren uns gegen Missbrauch und Kinderpornographie und sollte es Motorradclubs mit einem zweifelhaften Ruf geben ist es vielleicht gerade dort notwendig auf das Thema aufmerksam zu machen. Wir nutzen jede Gelegenheit um das Thema an die Öffentlichkeit zu bringen. Wichtig ist uns – das gehört auch zur Frage der Seriosität – keine Betroffenen vor die Kameras der Presse zu stellen, wie es in anderen Organisationen vorgekommen ist. Sensationspresse auf Kosten der Betroffenen lehnen wir ab.“

Kann man in dem Verein mitmachen? „Klar“, sagt Wehner. „Wir machen ja fast jede Woche irgendwo eine Info-Veranstaltung. Da brauchen wir immer aktive Mitglieder die helfen. Außerdem freuen wir uns über jeden Spender. Für die Arbeit mit Betroffenen kommen allerdings nur geeignete Mitglieder in Frage. Die sind dann schon mehrere Jahre dabei und wurden einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen. In der Zeit lernen sie auch, wie sie den Betroffenen helfen können. Diese Weiterbildungen und Überprüfungen der Mitglieder werden übrigens mindestens jährlich wiederholt.“ Gerade diese Überprüfung von Mitarbeitern ist in der Vergangenheit in vielen Vereinen ausgeblieben. Deshalb hat sich B.A.C.A.A. stets für dieses Thema eingesetzt. Inzwischen ist diese Überprpüfung Vorschrift.

Im Video (weiter unten) erzählt Dirk Wehner von der Arbeit des Vereins.

Bild: Dirk Wehner und „Orbit Voodoo“-Boss Winnie

 

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https://youtu.be/IUP-kU0PBNw

 

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