Blaulicht
Feuerwehr: „Horrorunfall“ war nur eine Übung
„Verkehrsunfall – PKW im Graben – drei Verletzte“. So lautete die Einsatzmeldung für den Löschzug II (Löscheinheiten Volmarstein und Grundschöttel) sowie für den Rüstwagen des Löschzuges I (Löscheinheit Alt-Wetter), als diese am vergangenen Samstag um 14:14 Uhr zu einer Alarmübung über ihre Funkmeldeempfänger in den Oberberger Weg gerufen wurden. Ebenfalls wurden zwei Rettungswagen der Johanniter-Unfallhilfe Herdecke und des Rettungsdienstzuges des Kreises Unna alarmiert.
Vor Ort bot sich den insgesamt 37 Rettungskräften eine sehr umfangreiche Lage. Drei junge Frauen, die über einen Waldweg gefahren und von der Fahrbahn abgekommen waren, waren mit ihrem PKW einen Abhang hinuntergestürzt. Zwei von ihnen wurden dadurch in dem PKW eingeschlossen bzw. eingeklemmt. Die dritte Verletzte war aus dem Schiebedach des PKW herausgeschleudert worden und lag einige Meter weiter auf einer Erhöhung gegenüber des Abhangs. Um das Szenario so realitätsnah wie möglich zu gestalten, waren die Verletztendarstellerinnen im Vorfeld durch ein Team der Realistischen Notfalldarstellung der DLRG Wetter (Ruhr) mit den entsprechend zu erwartenden Verletzungsmustern geschminkt und in ihre Rollen eingewiesen worden.
Nach Eintreffen wurden die Rettungskräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst sofort aufgeteilt, indem drei Abschnitte gebildet und die Erstversorgung der Patientinnen eingeleitet wurden. Zudem musste das Fahrzeug gegen weiteres Abrutschen gesichert und die Personen aus dem PKW mit hydraulischem Rettungsgerät befreit und dann möglichst patientenschonend den Abhang hinauf zu den bereitstehenden Rettungswagen transportiert werden. Parallel wurde die dritte Person aus dem Wald gerettet. Hierzu musste zunächst ein Zuweg geschaffen werden, indem tragbare Leitern, Feuerwehrleinen, eine Schleifkorbtrage sowie eine Spillwinde zum Einsatz gebracht wurden. Während der Rettungsarbeiten entstand dann noch ein Entstehungsbrand an dem PKW, der durch das Zünden von zwei Rauchpatronen simuliert wurde. Auch hier erfolgte umgehend eine Reaktion: ein Trupp unter umluftunabhängigem Atemschutz ging sofort mit einem C-Rohr zur Brandbekämpfung vor und brachte das „Feuer“ unter Kontrolle.
Da während der Übung starker Regen einsetzte, mussten nach Abschluss der Rettungsmaßnahmen umfangreiche Reinigungs- und Aufräumarbeiten durchgeführt werden, so dass die Übung gegen 18:30 Uhr mit einer Abschlussbesprechung sowie mit einem darauffolgenden gemeinsamen Essen beendet werden konnte. Bei der Abschlussbesprechung wurde neben kleineren Fehlern, die man in Zukunft verbessern wird, aber auch die gute Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Einheiten und Rettungsorganisationen gelobt und besonders hervorgehoben. Die Verantwortlichen der Übung zeigten sich mit dem Ablauf insgesamt sehr zufrieden.
Foto: Feuerwehr