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Ruhrtalbahn stellt Betrieb ein

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Unzählige Telefonate und persönliche Gespräche sowie wochenlange Diskussionen über verschiedenste Lösungsstrategien – das Team der RuhrtalBahn hat Alles versucht. Geholfen hat es Nichts, jetzt steht fest: Der Betrieb muss mit sofortiger Wirkung eingestellt werden. Zudem wurde die bis 2021 laufende Vereinbarung mit dem Ennepe-Ruhr-Kreis und der Stadt Hagen gekündigt. Eisenbahnromantik nach Fahrplan zwischen Hattingen und Hagen, Herdecke und Ennepetal ist damit vorerst Geschichte.

Nachdem die drei Partner noch im April die Signale mit ihren Unterschriften für die nächsten drei Jahre auf grün gestellt hatten, sorgte ein Motorschaden im Uerdinger Schienenbus aus den 1960er Jahren direkt zu Saisonbeginn im Mai für unerwartete Turbulenzen und Ausfälle von Fahrtagen.

„Trotz aller Bemühungen unseres Werkstattteams und dem Einbau eines neuen Motors ist unser Zug bis heute immer noch nicht wieder einsatzbereit“, berichtet Stefan Tigges, enttäuschter Geschäftsführer der RuhrtalBahn. Dies liege zum einen an weiteren, vorher nicht erkennbaren Mängeln. Zum anderen müsse die kleine Museumseisenbahn für die Wiederaufnahme des Betriebes eins zu eins die Bedingungen erfüllen, die auch für große Betreiber gelten. „Der Schienenbus wird von den Behörden dabei auf eine Stufe mit dem ICE gestellt“, macht Tigges deutlich.

Faktisch hätte die RuhrtalBahn damit die für den Winter 2019 geplante Hauptuntersuchung des Schienenbuses vorziehen und sofort durchführen müssen. „Dies“, so Tigges, „können die überwiegend ehrenamtlichen Kräfte aber nicht leisten. Zudem müssten wir Fachwerkstätten beauftragen. Das Geld dafür haben wir nicht. Hier machen sich die ausgefallenen Fahrtage in doppelter Hinsicht schmerzhaft bemerkbar. Während die Kosten für Streckenabgaben und ähnliches zu zahlen waren, konnten wir keinerlei Einnahmen erzielen.“

Da auch alle Versuche, andere Fahrzeuge für die Fahrten anzumieten, aus Kostengründen scheiterten, habe sich die RuhrtalBahn am Ende schweren Herzens entschlossen, den Betrieb sofort einzustellen.

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„Dieses plötzliche und völlig unerwartete Ende unter die 2005 ins Rollen gebrachte Erfolgsgeschichte ist natürlich sehr traurig und bedauerlich. Wir verlieren ein Rückgrat des Tourismus. Die RuhrtalBahn stand für Schienennostalgie und Freizeiterlebnisse nach Fahrplan. Mehr als eine halbe Million Fahrgäste sind begeistert ein- und ausgestiegen“, bedauert Landrat Olaf Schade die Nachricht.

Ob und wenn ja in welcher Form es im nächsten Jahr ein Comeback eines solchen Angebotes geben könnte, darüber werden Kreisverwaltung und Kreispolitik in den nächsten Monaten voraussichtlich diskutieren. In der jetzt gekündigten Vereinbarung hatte der Ennepe-Ruhr-Kreis einen jährlichen Betriebskostenzuschuss von 110.000 Euro zugesagt. Weitere 55.000 Euro hatte die Stadt Hagen beigesteuert.

Nach dem Aus für die RuhrtalBahn können Eisenbahnromantiker noch die Angebote des Bochumer Eisenbahnmuseums nutzen. Nostalgische Züge sind bis Oktober regelmäßig zwischen Bochum-Dahlhausen und Wengern Ost unterwegs. Alle Informationen unter www.eisenbahnmuseum-bochum.de.

 

(Foto: Budde / RuhrtalBahn)

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