Polizei-Schulung im Volmarsteiner BBW

Rund 90 angehende Polizisten nehmen am kommenden Dienstag, 24. November, ab 13.30 Uhr im Berufsbildungswerk (BBW) der Evangelischen Stiftung Volmarstein an einer besonderen Schulung teil: Sie lernen, wie sie in ihrem Arbeitsalltag mit Menschen umgehen, die eine Psychische Problematik haben. Dazu gehören beispielsweise Autisten.

„Autisten können im Kontakt mit der Polizei schnell in heikle Situationen kommen“, erklärt Dr. Andreas Krombholz, Leiter des Psychologischen Dienstes im Volmarsteiner Berufsbildungswerk. Die Schulung, an der Kommissar-Anwärter der Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung in Hagen und Dortmund teilnehmen, soll dazu beitragen, dass es so weit nicht kommt.

Ein mögliches Szenario: „Haben Sie etwas getrunken?“, fragt der Polizist bei einer Verkehrskontrolle. „Klar, den ganzen Tag über“, lautet die mögliche Antwort eines Autisten am Steuer. Das Problem: Autisten nehmen das Gesprochene oft wörtlich und können Doppeldeutigkeit nicht verstehen – hier die indirekte Frage nach Alkoholkonsum.

Im Volmarsteiner BBW, das bei der Berufsausbildung von Autisten bundesweit mit führend ist, betreut Dr. Krombholz junge Azubis. Außerdem arbeitet er als Lehrbeauftragter für die Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung in Hagen und Dortmund. Bei der Schulung erklärt er den angehenden Polizisten u.a. Fragetechniken für den Umgang mit Autisten. Außerdem berichten BBW-Azubis konkret über ihre bisherigen Kontakte mit der Polizei – und was besser werden könnte.

Gerade im Umfeld großer Einrichtungen wie dem Volmarsteiner BBW, in dem über 500 junge Leute mit verschiedenen Behinderungen ausgebildet werden, sind alltägliche Begegnungen zwischen Polizei und Autisten öfters möglich. „Die Polizei-Schulung ist daher Teil der wichtigen Umfeldarbeit, die wir als BBW leisten“, stellt Dr. Krombholz klar.

Symbolfoto / Archviv